

Birgit
PinguinForum Replies Created
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Hallo Thomas,
ich bin 42 und nicht 29. Aber das ist erst mal egal.
Was du völlig falsch verstehst ist folgendes: Er hat sich vor 7 Wochen von mir getrennt. Weil er sagt, dass er nicht weiß was er fühlt und ein Fortführen der Beziehung aus seiner Sicht falsch ist. Die radikale Maßnahme kam also von ihm. Er will nicht mehr.
Seither verhält er sich sehr freundschaftlich. Er antwortet, wenn ich ihm schreibe nett und freundlich, aber er zeigt von sich aus kein Interesse an einer Beziehung. Er behandelt mich freundschaftlich und nett. Das ist aber ja angeblich genau die „Freundschaftsfalle“ in die man nicht treten soll. Überall liest man, dass man sich davon distanzieren soll, dass man nicht darauf einsteigen soll. Dass man nicht immer verfügbar sein soll, dass man sich nicht immer von sich aus zuerst melden soll – sondern dass das auch von ihm kommen muss…. Auch, weil das jedes Mal weh tut. Wenn er mich drückt und dann zu einer anderen geht, dann zerreißt mir das mein Herz. Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst. Natürlich ist es lieb, wenn er den Kindern Geschenke machen will. Das wird er auch tun und ich werde ihm das auch nicht nehmen. Er liebt die Kinder und sie ihn.
Aber bei allem, was einem hier geraten wird. Bei allen Strategien, die hier empfohlen werden – und die mir auch sehr helfen – weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn er sich so ambivalent verhält. Ich will mir nicht unnötig Hoffnungen machen aber ich will ihn auch nicht vor den Kopf stoßen. Das ist ja gerade mein Problem. Er bietet mir solche Sachen an, fährt aber dieses Wochenende mit einer Anderen weg. Das löst in mir ein völliges Gefühlschaos aus und ich will nicht „falsch“ reagieren.
Natürlich ist das großartig, wenn er lieb ist. Er ist einer der liebevollsten und nettesten Menschen die ich je getroffen habe. Deshalb liebe ich ihn ja auch. Gerade für diese Eigenschaften. Seine Loyalität, seine Freundlichkeit, sein Verantwortungsbewusstsein…. Er ist großartig und ich weiß das.
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Hallo Dani,
Liebeskummer kann man nicht „heraufbeschwören“. Da kannst du noch so viele traurige Lieder hören oder versuchen, dich da „rein zu steigern“. Wenn du diese Gefühle nicht hast, dann hast du sie nicht.
Viel wichtiger wäre zu analysieren, ob du diesen Menschen wirklich noch mal in einer Beziehung erleben möchtest. Fernbeziehungen sind da ohnehin immer so eine Sache. Die Zeit die man miteinander verbringt ist meist sehr intensiv und schön. Weil sie eben nicht Alltag ist. Es ist ein Ausstieg aus dem Alltag, den man hier erfährt. Die Frage ist, brauche ich dazu offiziell eine Beziehung? Vielleicht schafft man diesen gemeinsamen Ausstieg auch ohne dieses Attribut. Ich bin persönlich ohnehin der Meinung, dass man mit einem Menschen, den man nur einmal im Monat sieht keine Beziehung führt. Für mich gehört in eine Beziehung auch ein gemeinsamer Alltag. Alles andere ist eine Freundschaft – vielleicht mit Sex aber keine Beziehung.
Kannst du dir vorstellen, wissen kannst du es nämlich nicht, ob du mit dieser Frau zusammen leben könntest? 24/7 quasi mit ihr verbunden zu sein? Was löst das in dir aus? Das sollte im Endeffekt ja das Endergebnis sein oder?
Du schreibst selbst, du hast das Gefühl, dass SIE zurück will. Aber du schreibst mit keinem Wort, dass DU zurück willst. Du versuchst dich mit Musik und Bildern in einen Gefühlszustand zu bringen in dem du nicht bist. Was willst du mit einem erneuten Treffen erreichen? Ihr werdet einen schönen Tag haben – hoffentlich – und danach geht jeder wieder in sein Leben zurück. Aber eben in sein Leben.
LG Birgit
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Hallo Gregory, willkommen im Club!
Ich finde das sehr interessant, ich habe quasi das männliche Gegenstück dazu. Nach 3 Jahren Beziehung haben wir uns von einem Tag auf den anderen „verloren“. Einfach aus. Ich glaube, dass es da jemand neues gibt. Aber ich weiß es, im Gegensatz zu dir, nicht sicher.
Mein Ex geht immer auf Gespräche ein, hebt ab, hat vorige Woche sogar selber bei mir angerufen. Er schreibt mir immer zurück, wir haben sogar 5 der letzten 8 Wochenenden miteinander verbracht. Immer nur tagsüber aber trotzdem. Es ist immer schön, wir verstehen uns gut und auch zu den Kindern ist er lieb. Wobei das nicht seine Kinder sind.
Das mit der Midlife Crisis würde ich auch in meinem Fall unterschreiben. Da ist, glaube ich, viel Druck nicht das erreicht zu haben, was er sich so vorgestellt hat bevor er 40 wird (er ist jetzt 39).
Was ich aber gut verstehen kann ist, wie unsicher du gerade bist. Ich fühle mich auch so hilflos weil ich nicht die geringste Ahnung habe, wie ich mit ihm umgehen soll. Ich versuche ihn so wenig wie möglich zu kontaktieren aber ich habe das Gefühl, dass das nur Öl ins Feuer gießt. Er sagt, wenn wir uns sehen, immer so Dinge wie „du erzählst mir ja nichts mehr“ oder „du redest ja eh nix mehr mit mir“…. Wie kann da eine „Kontaktsperre“ richtig sein? Andererseits blockt er aber ab – gefühlt. Ich komme auch von ihm nicht los und schaffe es nicht, ihn komplett aus dem Leben zu „verbannen“.
Ich kann dir leider nicht wirklich weiterhelfen aber es wäre schön, wenn wir uns vielleicht austauschen könnten.
LGB
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Hallo Lukas,
das mit dem „Zeit nehmen“ und dem „alten ich“ ist wahrscheinlich eine gute Idee. Mein Partner und ich sind vor 8 Wochen auseinander gegangen. Ich habe diese Zeit wirklich gebraucht um Dinge für mich zu tun und mich selbst wieder zu finden. Vor allem habe ich diese Zeit gebraucht um eine ganz wichtige Erkenntnis zu haben.
Er hat mich gefragt, was ich will. Erst dachte ich, dass die Antwort kompliziert und schwer wäre. Aber jetzt nach 8 Wochen ist sie ganz einfach. Ich will ihn. Aber ich brauche ihn nicht. Ich habe die letzten Wochen damit verbracht, Dinge für mich zu regeln, zu erledigen und zu tun. Und ich war sehr erfolgreich damit, weil ich auch nicht „abgelenkt“ war. Ich konnte es wirklich für mich tun. Das war wichtig. Das hat mir gezeigt, dass ich mit mir glücklich sein kann und es alleine schaffe. Ich habe mich wieder gefunden.
Vielleicht tut euch das auch gut. Nehmt euch die Zeit. Ich bin fest davon überzeugt, dass zusammenfindet was zusammen gehört. Ich bin kein religiöser Mensch aber dieses „was Gott vereint, das kann der Mensch nicht trennen“ hat was. Da gibt es einen Weg. Wenn er richtig ist, dann schlägt man ihn von selbst ein. Ohne dafür kämpfen zu müssen. Finde dich selber wieder und nimm dir die Zeit herauszufinden, was du wirklich willst. Das allein heilt und entwickelt dich weiter. Alles andere wird sich in ein paar Wochen ganz sicher weisen.
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Hallo Silke,
wenn es sich bei den Sachen die noch bei dir stehen nicht gerade um lebensnotwendige Medikamente oder Dokumente handelt (Reisepass,…) dann lass dir damit Zeit. Es ist nicht nötig, dass er das Zeug gleich holt. Vielleicht kannst du alles in eine Tasche/Kiste packen und es erst mal in einem Abstellraum oder Kasten „einlagern“. Das kann er in ein paar Wochen, wenn du dich emotional wieder gefangen hast, auch noch holen. Dann tut es auch nicht mehr so weg. Weder ihm noch dir.
Die sporadischen Nachrichten würde ich erst mal möglichst ignorieren. Kommt natürlich darauf an, was er dir schreibt. Wenn er dich fragt wie es dir geht, dann geht es dir gut. Wenn er wissen will, was du so machst – ignoriere es. Wenn er auf die Beziehung zu sprechen kommt – ignoriere es. Wenn er seine Sachen haben will, schreib ihm, dass du jetzt erst mal Ruhe und Abstand brauchst. Dass er natürlich sein Zeug gerne wieder haben kann, aber du jetzt erst ein paar Wochen für dich brauchst. Kannst ihm ja schreiben, dass du dich in 2-3 Wochen mal wieder bei ihm meldest. Damit liegt der Ball bei dir und das ist erst mal gut.
Und dann ein kleiner Tip: lass dir unbedingt Zeit! Meine Trennung ist jetzt 8 Wochen her und wir hatten, da wir drei Jahre zusammen waren, auch danach relativ viel Kontakt. Vor drei Wochen habe ich dann damit begonnen, die „Freundschaft“ abzukühlen. Merklich. Und ich kann dir nur sagen, diese 8 Wochen habe ich UNBEDINGT gebraucht um mich zu fangen, zu heilen und ein bissl eine andere Perspektive zu kriegen. Bis dahin hat jedes Treffen unglaublich weh getan – vor allem der Abschied. Heute treffen wir uns nach mittlerweile 3 Wochen wieder zum Abendessen und heute bin ich das erste Mal so weit dass ich denke, dass ich damit auch umgehen kann. Ich bin zwar furchtbar nervös und habe Sorge, dass ich wieder „zurückkippe“ aber ich glaube, dass ich es zumindest schaffen kann. Die Zeit nach einer Trennung ist wie ein Entzug von einer Suchtkrankheit. Zwar natürlich ein etwas hinkender Vergleich aber emotional fühlt es sich so an. Wenn du zu früh wieder mit der „Substanz“ zu tun hast, dann kippst du wieder drauf rein. Das Problem: du fängst dann wieder von vorne an. Heilen, wegkommen, nachdenken – von vorne anfangen.
Ich wünsche dir alles alles Gute!!
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So schwer es ist, versuche dich ein wenig zu entspannen. Man reagiert dann erst mal wahnsinnig emotional auf alles was mit dem Expartner zu tun hat. Ich habe auch immer und permanent auf Statusmeldungen geschaut und gecheckt, wann er online war. Aber das bringt nichts.
Von wegen Begegnungen und so. Er lebt sein Leben und signalisiert natürlich jetzt erst mal „wie gut es ihm geht“. Die Geschichte mit deinen Freundinnen kann natürlich auch damit zu tun haben, dass er sich erhofft, so Infos über dein Befinden zu bekommen. Lass ihn erst mal. Deine Freundinnen reagieren hoffentlich richtig auf seine Anfragen.
Durch die Kontaktsperre bekommst du erst mal Abstand. Insofern bringt sie auf jeden Fall was. Für alles andere ist es jetzt ohnehin noch viel zu früh. Auch für dich.
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Also ganz ehrlich? Ich glaube felsenfest an den Satz von Konfuzius: „Was du liebst das lass los. Kommt es zurück, gehört es dir“. Das stimmt ganz sicher.
Und ich glaube auch, dass es sowas wie Menschen gibt, die das Leben zusammenführt und die immer in Kontakt bleiben werden. „Lebensmenschen“ sozusagen.
So gesehen würde ich mich mal ganz fest an den Ratgeber halten und versuchen, das durchzuhalten. Es braucht nämlich auch seine Zeit um über Geschehnisse zu kommen. Darüber nachzudenken und sich klar zu werden, was man wirklich will.
Gleich nach der Trennung reagiert jeder emotional. Egal, ob man der Verlassene oder der Verlassende ist. Das hat meist wenig mit echtem Gefühl zu tun oder damit, was man rational entscheiden würde. Ein wenig Abstand hilft, wirklich das zu tun was man will. Aber eine 2. Chance hat jeder verdient – zu seiner Zeit.