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Fernbeziehung – Verzweiflung! Vollkommene Leere
Hallo Leute,
ich bin aktuell einfach am Boden zerstört. Ich fühle mich so leer und weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe in der ersten Nacht so viel geweint, dass ich jetzt in der 2. Nacht einfach gar nicht mehr weinen konnte und überhaupt keine Gefühle mehr zulasse. Ich fühle mich total emotionslos und kalt wie eine Statue.
Nun erstmal zu meiner Story:
Mein Freund und ich, beide 21 Jahre alt, führten jetzt seit etwas mehr als 2 1/2 Jahren eine Fernbeziehung, in der wir uns so gut es ging an einem Wochenende im Monat abwechselnd getroffen haben (manchmal sogar an 2 Wochenenden). Wenn wir beide Urlaub hatten haben wir uns auch für längere Zeit gesehen oder auch wenn wir gemeinsam in den Urlaub gefahren sind.
Ja eine Fernbeziehung ist anstrengend und wir wussten beide worauf wir uns eingelassen haben, aber für uns war das Ende immer in Sichtweite. Pünktlich zu unserem 3 jährigen im Februar 2018 wollte ich zu ihm in die Stadt ziehen und wir wollten eine gemeinsame Wohnung suchen. Ich beende im Februar meine Ausbildung und habe mit der Arbeit alles abgeklärt und die Versetzung beantragt, so dass ich gleich in der neuen Stadt anfangen kann. Gemeinsam haben wir auch schon die letzten Wochen uns Wohnungen online angesehen, nur sind aktuell noch keine Wohnungen für den Zeitraum verfügbar.Die letzten Wochen lief es nur leider irgendwie gar nicht gut bei uns, ich hab gedacht das liegt daran dass er aktuell beruflich viel Stress hat, da er jetzt im September auch ein Abendstudium neben der stressigen Vollzeit Arbeit begonnen hat. Durch diese ganze neue Situation bei ihm hatten wir leider überhaupt keine Zeit uns zu sehen. Das letzte Mal als wir uns gesehen haben war in der ersten Augustwoche, als wir aus unserem Sommerurlaub zurückgekommen sind und danach jetzt erst das letzte Wochenende. Wir schreiben und telefonieren immer täglich und haben sogar auch einige Male uns per Videotelefonie gesehen.
Ich habe schon gemerkt, dass er sich in den letzten 2-3 Wochen öfter von mir etwas distanziert hat. Wir haben auch oft gestritten, weil er sich wegen jeder Kleinigkeit aufgeregt hat, die eigentlich vollkommen normal oder legitim war von mir zu fragen oder zu machen.Letzten Freitag bin ich schon sehr früh in die Stadt gefahren, weil ich dort auf der Arbeit ein Kennenlerngespräch mit meinem Vorgesetzten und der zuständigen Personalberaterin hatte. Das Gespräch verlief sehr gut und ich habe sogar schon das Team kennengelernt in dem ich dann anfangen werde.
Er hatte sich auch total über die gute Nachricht gefreut als ich ihm davon erzählt habe und wir haben dann auch kurz telefoniert, weil er gerade alleine im Büro war.
Als seine Mutter dann Feierabend hatte, bin ich auch zur Wohnung gefahren und habe dort dann gewartet bis er Feierabend macht. (Wir wohnen beide noch bei unseren Eltern)
Der Abend war nicht sehr spektakulär, wir haben bisschen geredet aber er war kaputt vom Tag. Wir haben auch miteinander geschlafen und im Nachhinein merke ich dass hier schon etwas nicht gestimmt hat. Er war total lustlos dabei und es kamen keine Gefühle seinerseits und ich war immer so gelegen, dass ich ihn nicht ansehen konnte. Ich hatte mir da aber nicht viel dabei gedacht. Der Samstag verlief auch sehr ruhig. Abends waren wir dann nur bisschen spazieren und essen. Es war draußen sehr kalt und stürmisch, daher haben wir den größten Teil des Tages Zuhause verbracht. Er war mit Zärtlichkeiten aber auch sehr zurückhaltend, was untypisch für ihn ist, außer er ist noch sehr kaputt von der Arbeit, was jetzt aber nicht mehr der Fall war. Damit er sich etwas entspannt und weil er Rückenschmerzen hatte, habe ich ihn massiert. Er war den ganzen Tag auch sehr nachdenklich und hat mich auch komische Sachen gefragt, die überhaupt nicht relevant waren.Am Sonntag sind wir nach dem Mittagessen in die Stadt aufgebrochen und waren noch etwas spazieren, bevor ich zu meinem Zug musste. Wir haben viel geredet.
Er hatte mir zuvor, vor einigen Monaten, schon mal erzählt, dass er unglücklich ist und er mal mit dem Gedanken gespielt hat Schluss zu machen, aber hat es dann nicht gemacht.
Bei diesem Spaziergang hat er mir dann erzählt, dass er jetzt nun wirklich vor hat Schluss zu machen. Ich konnte das in diesem Moment nicht fassen. Für mich ist in dieser Sekunde mein Herz stehen geblieben.
Er hat sich letzte Woche sehr stark mit dem Thema auseinandergesetzt und hat gemeint, er hat sogar gegoogelt wieso er in letzter Zeit immer so streng mit mir war und wieso wir so oft gestritten haben, weil er es selbst nicht verstanden hat. Er hatte die Schuld immer auf mich geschoben, aber er hat jetzt eingesehen, dass er der Schuldige war, weil er so vom eigentlichen abgelenkt hat. Er meint er habe keine romantischen Gefühle für mich. Ob oder wie viel er noch für mich empfindet konnte er mir nicht sagen. Weiter hat er mir erzählt, dass ich ihm immer noch sehr viel bedeute und er mich auf jeden Fall nicht verlieren möchte, wenn ich dazu bereit bin. Ich war seine erste richtige Beziehung und ich kenne ihn besser als irgendjemand sonst. Nichtmal er selbst kennt sich so gut wie ich ihn, meinte er. Ich war seine feste Freundin und auch seine beste Freundin und er möchte mich gerne als beste Freundin behalten. Ich weiß nur nicht so recht ob ich das kann. Natürlich will ich ihn auch weiterhin in meinem Leben haben.
Er hat mir auch erzählt, dass er aktuell generell mit seinem Leben unzufrieden ist und für sich selbst entschieden hat, dass er sein Leben zu ernst nimmt und eigentlich dafür noch viel zu jung ist. Er möchte sein Leben besser leben und will auch jetzt einiges ändern und umkrempeln. Er meinte er braucht jetzt Zeit für sich und deshalb will er auch diesen Cut machen. Eine Pause möchte er nicht, weil er es für sich selbst braucht zu Wissen, dass er nicht jederzeit zu mir zurückkehren könnte. Er hat mir auch gesagt, dass er bis zur letzten Sekunde überlegt hat, ob er das auch wirklich durchziehen soll.Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass er nichts mehr für mich fühlt. Als er das alles erzählt hatte, brauchte er auch eine kurze Pause weil er selbst auch weinen musste. Und er weint sonst wirklich NIE. Er hat erzählt es gab zuvor nur 2 andere Momente in seinem Leben in denen er geweint hat.
Meine Befürchtung ist, dass durch die ganze Sache mit dem Studium und dem Zusammenzug er Angst bekommen hat. Er ist gerade 21 Jahre alt und es ändert sich so viel in seinem Leben jetzt und er hat Angst erwachsen zu werden. 🙁
Natürlich sind wir noch jung, aber ich finde ab 20 beginnt das Leben und natürlich muss man dann anfangen erwachsen zu werden und Erwachsene Entscheidungen treffen (wir er es so schön genannt hat). Zu dem hat ihn die Fernbeziehung auch oft belastet und er hat sich gewünscht ich würde viel früher zu ihm ziehen, damit wir uns öfter und spontan treffen können. Deswegen verstehe ich es überhaupt nicht, jetzt da es ernst wird, dass er da den Rückzieher macht. -.-
Der Zusammenzug ist eben der nächste Schritt in der Beziehung, der auch unabdingbar in einer Fernbeziehung ist.Wir waren wirklich Seelenverwandte und haben uns einfach perfekt ergänzt. Ich würde für ihn alles machen. Und ich habe auch so viel für ihn gemacht, das über das Normale was eine Freundin machen sollte hinaus geht. Aber ich habe es wirklich gerne gemacht, es war keine Last für mich. Ihm ist das jetzt auch erst bewusst geworden, was ich alles für ihn gemacht habe und wie ich ihn im Alltag entlastet habe und ihm tut es leid, dass er das nicht wertgeschätzt hat. Er findet ich verdiene jemand besseres, der solche Sachen auch wertschätzt.
So wie er mir alles erzählt hat, habe ich das alles auch verstanden. Er möchte auch wirklich nur das Beste für mich, das zeigt doch auch dass ich ihm immer noch sehr wichtig bin.
Als ich dann aber Zuhause war und mir das alles dann bewusst wurde ist eine Welt zusammengebrochen. Ich kann und will es eigentlich nicht begreifen, dass es vorbei sein soll.
Wir haben dann noch bisschen geschrieben und ich habe ihm eine letzte Nachricht geschrieben, in der ich ihm meine Gefühle nochmals offenbart habe. Er ist meine erste große Liebe und ich bin nicht bereit ihn gehen zu lassen. Ich habe ihm geschrieben, dass er immer einen Platz in meinem Herzen haben wird und wenn er sich umentscheiden sollte in ein paar Monaten, ich ihn auch zurücknehmen würde. Aber ich brauche auch Zeit das alles zu verarbeiten. Er war dann erstmal sprachlos und meinte ich habe da sehr besondere Wörter benutzt und er braucht auch erst Zeit und Abstand, um das alles zu verarbeiten. Gestern Mittag haben wir dann beschlossen, vorerst für eine Woche den Kontakt abzubrechen, weil uns das beiden nicht gut tut und damit ich mir Gedanken machen kann, ob ich ihn als besten Freund behalten möchte. Es ist jetzt genau ein Tag vorbei und ich halte diese Stille zwischen uns einfach nicht aus.
Ich weiß aktuell einfach nicht weiter. Ich habe auch Angst vor der Zukunft, in eine Stadt zu ziehen, die ich mir alleine überhaupt nicht leisten kann und keinen Anschluss ohne ihn habe.
Meinen Eltern habe ich es auch noch nicht erzählt. Ich habe auch Angst vor deren Reaktion, weil sie immer sehr skeptisch mit der Fernbeziehung waren, aber sie haben sich dann auch damit angefreundet und ihn in die Familie aufgenommen. Meine Mutter ist zwar nicht begeistert, dass ich so früh schon von Zuhause ausziehen möchte und dann noch so weit weg (ca. 300km), aber es war für sie in Ordnung weil ich mit ihm zusammenziehe und nicht alleine.
Ich möchte auch weiterhin von Zuhause ausziehen, ich möchte raus aus dem Land und rein in die Stadt. Ich habe mich auch das erste Mal als ich dort war, in die Stadt verliebt. Ich weiß nur nicht ob das wirklich die richtige Entscheidung ist.Ich hoffe immer noch, dass er vielleicht zur Besinnung kommt und merkt was er eigentlich verloren hat und zu mir zurück kommt. 🙁
Meine beste Freundin sagt ich solle mir keine Hoffnung machen und damit jetzt abschließen, aber ich kann das einfach nicht.Tut mir leid, dass der Text so ewig lang geworden ist. Das Schreiben hilft mir gerade sehr, das zu Verarbeiten. Und ich wollte, dass ihr einen guten Einblick in meine aktuelle Situation bekommt.
Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen. Ich bin einfach am Ende meiner Kräfte.
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