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Ich weiß nicht was ich will…
Wie eigentlich alle in dieser Gruppe, hab auch ich meinen geliebten (Ex)Freund verloren. Mich hat das ganze leider ziemlich unvorbereitet getroffen. Klar ich hab schon gespürt, dass es zwischen uns etwas unterkühlter war. Hab das aber alles auf sein Studium geschoben. Er hatte in letzter Zeit viel zu tun, seine Bachelorarbeit schreiben, für Prüfungen lernen, sein Projekt fertig bekommen und und und. Noch dazu musste er Anfang Juli für 3 Wochen nach Wien für sein studienbedingtes Praktikum.
Die Situation hat mir leider auch sehr zugesetzt, ich habe große Verlustangst und schreckliche Depressionen seit ich 14 bin (ich bin jetzt 20). Zusätzlich bin ich in der Zeit in der er so viel lernen musste, durch einen Studienwechsel gegangen und war ultra nervös ob ich es nun schaffen würde oder nicht. Und daraufhin habe ich dann angefangen zu klammern und ständig um ihn rumzufummeln, zu ihm in die WG zu fahren, auch wenn ich wusste, dass er noch lernen/arbeiten muss, ihm ständig zu schreiben und ihn zu mir einzuladen. Praktisch ihn von allem anderen außer mir fernzuhalten, weil ich ihn so sehr brauchte.
Er ist mein Traummann, ich konnte mit ihm über alles reden, stundenlang in seinen Armen liegen und weinen wenn es mir nicht gut ging und er konnte mich immer beruhigen. Er hat einfach so eine Ausstrahlung, die alles besser macht, die meine Ängste verschwinden ließ und meine Depressionen in Luft verpuffen. Bei ihm zu sein, oder auch nur zu wissen, dass er mein Freund ist, und mich liebt, egal was passiert hat mich in der Bewältigung meiner Ängste extrem geholfen.Und nahjahh vor 4 Wochen ist er dann aus Wien wiedergekommen und hat Schluss gemacht. Seine Gründe waren, dass er keine beziehungsmäßigen Gefühle mehr für mich hat, mich aber immer noch sehr gern hat und als beste Freundin nicht verlieren will (wir waren vor unserer 9-monatigen Beziehung, eineinhalb Jahre beste Freunde). Er habe sich das Ganze lange überlegt, mit seinen Eltern und Freunden lange gesprochen und nachdem für ihn einfach nicht mehr genug Gefühle vorhanden waren, bzw. er mich meist schon so satt hatte, und mich eigentlich nicht mehr sehen wollte, wenn ich bei ihm war, wäre es für ihn die richtige Entscheidung. Später hat ihn sein bester Freund abgeholt, der dann aber nochmal eine halbe Stunde warten musste, weil er nicht gehen wollte. Während er da war ist eigentlich alles ganz harmonisch von Statten gegangen, wir zwei haben einfach geredet, uns in den Armen gelegen und Schmerzen gehabt.
Während des Gesprächs habe ich mich versucht, so weit es geht zusammen zu reißen, hab hingetröstet, weil es ihm selbst so wehgetan hat und bei uns beiden die eine oder andere Träne gekullert ist. Ich hab ihm gesagt, dass ich seine respektiere und ihn nicht zu einer Beziehung zwingen kann, wenn er das nicht möchte, aber, dass ich ihn natürlich immer noch liebe.In den nächsten Tagen habe ich mich dann gar nicht mehr bei ihm gemeldet. Bzw. bevor gefahren ist, habe ich ihm noch gesagt er solle sich melden wenn er wieder bei seinem Praktikum wieder gut angekommen ist. 3 Tage später, hat er sich auch gemeldet und wir haben kurz gequatscht und als keine Fragen in meine Richtung von ihm gekommen sind hab ich mich verabschiedet und ihm eine schöne Zeit in Wien gewunschen.
Wieder 3 Tage später hat er sich dann wieder bei mir gemeldet, da ich gerade meinen Sommerjob angefangen habe und er sich erkundigt hat, wie es mir geht und wie der Job so ist. Natürlich hab ich mir beim beantworten der Nachrichten Zeit gelassen (er sollte jah nicht den Eindruck erwecken, nur auf seine Nachrichten zu warten) und wenn ich das tat bekam ich nur umso mehr Nachrichten von ihm, es war wie damals als wir uns zum ersten Mal ineinander verliebt hatten, nur, dass mehr Initiative von ihm aus kam. Und so kam es, dass wir in den nächsten 2 Wochen durchgehend geschrieben haben, viel lustiger Smalltalk, viel geflirtet, aber auch ein bisschen über uns geredet, wie es weitergehen soll (dabei sind wir aber zum Entschluss gekommen, dass wir das unter vier Augen besprechen wollten).
Nach diesen 2 Wochen (er war dann schon wieder zu Hause), habe ich dann mal bei ihm angerufen und nach gefragt, wie es jetzt bei ihm aussähe, was er mit dem ganzen Schreiben bezwecken möchte, ob ich da zu viel hineininterpretiere oder was jetzt Sache ist. Darauf kam nur die Anwort: er wisse nicht was er wolle, er wisse nur, dass es ihm gefiele mit mir zu schreiben und mich an seiner Seite zu wissen. Aber mit den Verliebtheitsgefühlen genau so wäre wie gegen Ende unserer Beziehung mal vermisse er mich, mal wäre ich ihm vollkommen egal. Also habe ich ihm gesagt, er solle mich in der folgenden Woche in Ruhe lassen, mir nicht mehr schreiben oder snappen und wir treffen uns in einer Woche um noch einmal zu reden.
Außerdem hatte ich ihm einen Brief geschrieben und gesendet, in dem ich alles was ich für ihn fühle, und ihm mein Herz ausgeschüttet hab. Der in unserer Kontaktlos-Woche ankam.Letzte Woche wollten wir uns dann eigentlich treffen, aber eineinhalb Stunden vor unserem vereinbarten Treffen, hat er mir dann per WhatsApp abgesagt. Ich habe ihm daraufhin geschrieben er solle mich anrufen. Tat er auch. Und wir haben geredet. Insgesamt 5h haben wir geredet, eineinhalb Stunden über uns, wobei er mir dann nochmal fix gesagt hat, dass er nicht mehr in ich verliebt ist, diese Woche hatte ihm das nochmal gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war. Das Schreiben war wohl bloß die erste Reue, die nach einer Trennung aufkommt, außer wäre er einsam gewesen und brauchte jemanden zum Reden, jemanden dem er alles anvertrauen könne. Jetzt wo er daheim war, hatte er seine Familie, seine besten Freunde und es ginge ihm besser. Natürlich wäre das Ganze auch für ihn eine schreckliche Erfahrung, auch weil er wisse, dass er mir damit so wehtut, und es ihm auch sehr wehtut. Aber es wäre immer noch einfacher, als weiter eine Beziehung mit mir zu führen. Nicht nur meine ständigen Liebesbekundungen auch auch der Brief, hätten ihn unter Druck gesetzt und das könnte er jetzt nicht gebrauchen.
Dann haben wir nochmal 4h so gequatscht über die Arbeit, das Leben, dies das Ananas. Haben gelacht uns geneckt und auch schon über weitere gemeinsame Treffen geredet, weil wir soviel noch gemeinsam machen wollten aber nie dazu gekommen sind. Außerdem habe ich erfahren, dass er zusätzlich noch sehr viel Stress hat. Seine Studienbeihilfe gekürzt wurde und er nun zu seinem normalen Sommerjob einen Zweitjob annehmen hat müssen und nochmal 3 Wochen mehr arbeiten muss. Trotzdem war es ein tolles Gespräch, dass mir extrem viel gegeben hat.Aber jah verwirrt bin ich trotzdem, wie kann man sich von jemandem trennen, mit dem man sich noch so gut versteht? Ist da etwas mit mir falsch, weil ich mich noch so gut mit ihm verstehe? Und wieso kann ich die Hoffnung einfach nicht aufgeben, dass wir das wieder hinbekommen?
Wir sind also jetzt auseinander. Jah es ist schwer, meinen Seelenverwandten zu verlieren. Aber ich werde mich nicht zu Haus verkriechen und mir dadurch nicht meinen Sommer vermiesen lassen.
Ich weiß, ich muss ihm jetzt erstmal Zeit geben, sein Leben wieder zu ordnen und herauszufinden, was er wirklich will. Also werde ich jetzt erstmal eine Kontaktsperre aufbauen für die nächsten Wochen und mich voll und ganz auf mich konzentrieren, schauen, dass es mir wieder gut geht und gut vorbereitet in den Ex-Zurück-Kampf steigen kann.
Dadurch, dass er jetzt eh wieder daheim ist (eineinhalb Stunden von mir) können wir gut ein bisschen Distanz aufbauen, ich hätte ihn jetzt erstmal einfach so gelassen und gewartet, ob er sich von sich aus meldet. Weil ich weiß, dass er jetzt Zeit für sich braucht und die will ich ihm auch geben. ich will ihm zeigen, dass ich auch loslassen kann und nicht immer so klammern muss wie ich es immer getan hat.
Als wir uns verliebt haben, war ich ein fröhlicher, lustiger Mensch. Man konnte immer mit mir lachen und was unternehmen und zu diesem Ich muss ich zurückfinden, wenn ich ihn wieder haben will. Das ist das ich, in dass er sich verliebt hat. Und dazu muss ich zurück finden.Tjaaah, das war jetzt echt langes Geschreibe, ich hoffe, dass ihr meinen Beitrag trotzdem lest und mir vielleicht ein paar hilfreiche Kommentare und Aufmunterungen dalassen könntet.
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