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Komplizierte Situation
Hallo zusammen,
auch ich befinde mich in der Situation, dass sich meine Traumfrau von mir getrennt hat und habe auch den Ratgeber „Erfolgreich seinen Ex-Partner zurückgewinnen“ gelesen, um herauszufinden, wie ich das am besten anstellen könnte.
Allerdings befinde ich mich nicht gerade in einer alltäglichen Situation und erhoffe mir hier im Forum, dass vielleicht andere hier mir helfen können, die Situation einzuschätzen und meine Chancen auszuloten, ob ich sie wieder zurückgewinnen kann. Bei mir sieht es folgendermaßen aus:
Meine Partnerin Kristina hat sich vor 1 Woche von mir getrennt und einer der Gründe ist folgender: sie glaubt, mir nicht gerecht werden zu können. Ich erzähle jetzt mal etwas zu unserer Beziehung, zum besseren Verständnis: wir haben uns vor ca. 1 Jahr auf der Arbeit kennengelernt, waren damals beide noch in einer anderen Beziehung, Sie unverheiratet mit 2 gemeinsamen Kindern (mittlerweile 2 und 5 Jahre) und ich verheiratet mit 1 Kind (mittlerweile 8 Jahre). Da wir beide von dem anderen dachten, dass er in seiner Beziehung glücklich ist, ist auch erstmal nix passiert. Wir haben allerdings beide schnell gemerkt, dass wir auf der gleichen Wellenlänge sind. Bei mir hat es sich dann so ergeben – ganz unabhängig von ihr – dass meine Frau und ich uns im September mehr oder weniger in beiderseitigem einvernehmen getrennt haben. Auch wenn ich der Meinung war, dass die Trennung richtig ist, ging es mir wegen meiner Tochter in dieser Zeit nicht so gut und Kristina hat wohl gemerkt, dass da was im Argen liegt und mich bei einem zufälligen Treffen gefragt, ob es mir gut geht. Da ich sie mochte und glaubte, ihr auch etwas anvertrauen zu können habe ich sie beiseite genommen und ihr von meiner Situation erzählt. Sie hat mir dann offenbart, dass sie mit ihrem Freund ein ähnliches Gespräch hat, wenn dort auch noch keine Entscheidung gefallen war. Das war aber im Grunde der Anfang unserer Beziehung. Wir hatten von Anfang an festgestellt, dass Musik in unser beider Leben eine große Rolle spielt, bei mir als Hobbymusiker auch aktiv, und sie hat dann anschließend die Gelegenheit genutzt, mich genau mit diesem Thema zu locken und mich per E-Mail gefragt, ob wir uns über interessante Konzerte austauschen und diese vielleicht dann auch gemeinsam besuchen könnten. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte irgendwie von Anfang an durchschaut, worauf sie hinaus wollte. Wir haben dann, ebenfalls per Mail, die Handynummern ausgetauscht und uns von da an 1 Woche lange jeden Abend die Finger wund geschrieben. Am Ende dieser Woche haben wir uns das erste Mal privat getroffen, draußen, bei schönem Wetter und nach ca. 1 Stunde hab ich sie einfach geküsst. Sie war zwar überrascht, hat es aber sichtlich genossen und seitdem waren wir zusammen. Sie hat dann auch schnell die unterbewusst schon entschiedene aber noch nicht vollzogene Trennung umgesetzt und sich von ihrem Freund getrennt und ihm auch direkt kommuniziert, dass sie jemand neuen kennengelernt hat. Wir hatten dann anfangs eine sehr intensive Beziehung, konnten uns aber wegen ihrer beiden Kids nur 1 x pro Woche am Wochenende sehen, was von meiner Seite aber kein Problem darstellt. Wir haben von Anfang an beide gesagt, dass unsere jeweiligen Kinder immer Vorrang haben werden und das auch so durchgezogen.
Und jetzt kommt das Problem bei der Sache: sie lebt weiterhin mit ihrem Ex-Freund und den Kindern im gemeinsamen Haus. Ihr Vorhaben ist folgendes: da sie sich mit ihrem Ex weiterhin gut versteht, auf kameradschaftlicher Ebene, möchte sie auf lange Sicht das Haus in 2 Wohnungen aufteilen, sodass sie mit den Kindern im Erdgeschoss lebt und er dann in der Wohnung im Obergeschoss. Soweit sehe ich da kein allzu großes Problem und bin auch der Meinung, dass es einen Versuch wert ist, aber hinzu kommt noch etwas entscheidendes: das Erdgeschoss ist noch nicht bewohnbar, es befindet sich seit Jahren im Baustellenzustand, was im Grunde auch der Grund war, warum die Beziehung in die Brüche ging. Aber das ist jetzt hier irrelevant. Durch den Renovierungsstopp müssen sie weiterhin mit den Kindern zusammen in einer recht kleinen Wohnung leben und sind, wenn sie nicht auf der Arbeit sind, eigentlich rund um die Uhr zusammen. Da er weiterhin Gefühle für sie hat, leidet er unter der Situation und da er Kristina leid tut leidet auch sie ein wenig darunter, aber wegen den Kindern wollen sie es unbedingt durchziehen. Ich will das auch gar nicht verurteilen aber das ist mit ein Grund, warum sie sich von mir getrennt hat.
Das also jetzt mal die Situation an sich. Die Trennung erfolgte, wie schon erwähnt, letzte Woche. Sie hat mich angerufen und gesagt, dass sie das mit uns nicht mehr kann. Das klingt jetzt erstmal nicht konkret, ich habe dann in den letzten Tagen durch gezieltes Hinterfragen, natürlich ohne sie vom Gegenteil überzeugen zu wollen, herausgefunden, wie sie das meint und wie sie zu der Entscheidung steht: ich glaube, einerseits liebt sich mich noch, wenn sich auch ein paar Dinge an mit ändern müssten, aber das gibt es zum einen in jeder Beziehung und zum anderen wäre das von meiner Seite auch kein Problem, andererseits fühlt sie sich hin und her gerissen zwischen mir und ihren Kindern. Ihre Kinder sind noch sehr klein und sie hat auch emotional noch eine sehr enge Bindung zu ihnen, vor allem zu der kleinen Zweijährigen, die sie bis vor ca. 1 Jahr noch gestillt hat. Einerseits hatte sie, wenn sie sich mit mir getroffen hat, immer ein schlechtes Gewissen den Kids gegenüber, weil sie diese dann „zurückgelassen“ hat, andererseits war ein Treffen mit mir für sie auch immer mit Stress verbunden, da sie Dinge vorher erledigen musste, was sie sonst machte, wenn sie ihre Ruhe hatte und die Kids im Bett waren. Hinzu kommt noch, dass wir 50 km auseinander wohnen und es nicht gerade ein Katzensprung ist, wenn wir uns sehen wollten und die einzige Möglichkeit, dass wir alleine sind und auch Sex haben können war meine Wohnung, in der ich seit November lebe. Kurz gesagt: für mich war das alles kein Problem, sie hat sich förmlich zerrissen, nur um mit mir zusammen zu sein.
Hinzu zu diesen Punkten kommt jetzt noch das Corona-Virus und die damit einhergehenden Maßnahmen. Wir wohnen beide im selben Bundesland, das ist dann schonmal gut aber weil nicht abschätzbar war, wie gefährlich das Virus wirklich ist und weil sie kein Risiko eingehen wollte, haben wir uns seit Ende März nicht mehr gesehen, da unser Arbeitgeber zusätzlich noch Kurzarbeit angemeldet hat, ich seitdem zu Hause war und sie nur 1-2 Mal pro Woche gearbeitet hat. Das ging auch erstmal gut und war kein Problem, sie hatte genug zu tun mit ihren Kids und ich war in gewisser Weise auch voller Tatendrang und war beschäftigt, bis nach ca. 3-4 Wochen das Verlangen nach ihr so groß wurde, dass es mich psychisch belastet hat. Ich habe dann den Fehler gemacht, das ihr gegenüber zu kommunizieren und das war in gewisser Weise der Anfang vom Ende. Dadurch, dass ich sie noch zusätzlich zu ihrer sowieso schon problematischen Situation des Zusammenlebens mit dem Ex-Partner damit belastet habe, habe ich sie auch unbewusst zu einer Entscheidung gedrängt. Sie hat sich, auch meiner Meinung nach folgerichtig, natürlich für das kleinere Übel entschieden und sich von mir getrennt. Zu guter letzt habe ich sie noch gefragt, wie es ihr selbst eigentlich mit der Entscheidung geht. Ihre Antwort: Geht so, es fällt mir schwer, aber aktuell sieht sie keine andere Möglichkeit.
Jetzt wisst ihr eigentlich ziemlich genau über meine Situation Bescheid. Ich würde jetzt gerne wissen: wie schätzt ihr meine Chancen ein, sie irgendwann wieder zurück zu gewinnen?
Ich hab ihr auch kommuniziert, dass ich das akzeptiere und sie im Grunde das richtige getan hat, sie aber auch wissen lassen, dass ich das mit uns trotz allem noch nicht ganz aufgegeben habe. Wir sind so verblieben, das wir in losem, ungezwungenen Kontakt bleiben und nachdem wir dann unseren Dialog über unsere Beziehung beendet haben und ich das Buch gelesen habe sehe ich aktuell auch kein Problem darin.
Also, wie denkt ihr darüber?
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1 Antworten
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Hallo Ralph, deine Situation erinnert mich ziemlich stark an meine eigene – auch wenn man das alles immer nicht vergleichen kann, weil einzelne Punkte ja dann doch unterschiedlich sind. Ich habe meine Geschichte auch in eine dieser Gruppen hier gepostet, vielleicht hast du ja auch mal Gelegenheit, das durchzulesen.
Generell würde ich sagen, gebe ihr den Raum, den sie braucht, sie ist gerade mit allem überfordert. Noch denkt sie vielleicht, dass es ohne dich leichter wird, weil sie sich nicht mehr verbiegen „muss“, um sich Zeit für dich zu schaffen. Ich denke jedoch, dass wenn da Liebe ist, es immer eine Chance gibt und sie das auch erkennt. Spätestens wenn bei ihr emotional und auch wohnungstechnisch etwas Ruhe eingekehrt ist.
Aber wer bin ich schon, um das beurteilen zu können? Ich denke eben nur, dass Liebe alles kann und vieles überwindet. Ich bin gerade auch noch viel zu verstrahlt, um logisch denken zu können. Aber ich glaube an euch – und an die Liebe!
Grüße
Anne
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