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Lohnt sich der Kampf?
Hallo,meine Freundin hat sich vor gut 6 Wochen nach 8 Jahren Beziehung von mir getrennt, mit der Begründung, es sei alles zur Gewohnheit geworden, sie sehe keine Zukunft und keine Gefühle mehr. Ich 27, sie 28 Jahre alt.Mich hat das damals komplett aus der Bahn geworfen, ich war ganz anderer Meinung, habe mir eine Zukunft mit ihr vorgestellt und war glücklich. Sie hat sich dann auch einige Stunden danach entschuldigt, sie sei sich auch gerade erst bewusst geworden oder habe realisiert, was da gerade passiert ist.Durch unser Studium hatten wir die meiste Zeit eine Fernbeziehung, waren auch beide für ein Auslandssemester weg, und trotzdem hielt es. Wir waren uns stets treu und standen zueinander. Umso mehr freute ich mich jetzt darauf, endlich mit ihr sesshaft zu werden.Im Oktober letzten Jahres hat sie schon mal Zweifel gehabt, ob das mit uns noch Sinn macht. Wir hatten ein ausführliches Gespräch, gaben uns eine zweite Chance. Dies hielt auch bis eben vor sechs Wochen und ich war der Meinung, dass eigentlich auch alles auf einem guten Weg sei.Nun, die Trennung war damals sehr hart für mich. Ich hatte aber die Hoffnung, dass wir nach einer längeren Kontaktpause und der damit hoffentlich einhergehenden Selbstreflexion vielleicht doch wieder zusammenfinden. Daher trauerte ich vielleicht auch nicht komplett, sah mich einigermaßen drüber stehen, eben wegen dieser Hoffnung, es könne wieder gut werden.Ich habe ihr einen Brief geschrieben, in dem ich ihr drei meiner wesentlichen Fehler nannte, die ich während der Beziehung begangen habe und die schließlich auch zum Ende der Beziehung führen mussten (bspw. ihre Bedürfnisse und Ansprüche an die Beziehung nie richtig wahrgenommen zu haben). Auch wurde mir in der Zeit bewusst, dass ich sie in all der Zeit nicht deshalb liebte, um nicht allein zu sein oder weil ich es brauchte, sondern weil es mir um sie als Person ging und ich es einfach wollte. Auch das habe ich niedergeschrieben. Zudem teilte ich ihr mit, was ich mir nun für Ziele in Beruf und Partnerschaft gesetzt habe.4 Wochen nach der Trennung trafen wir uns nochmal zu einem Gespräch, auf das ich mich gut vorbereitete und mir überlegte, was ich ihr alles sagen möchte. Dabei habe ich ihr dann am Schluss auch den Brief überreicht.. Wir redeten über unsere Fehler, sahen auch beide ein, dass diese Fehler zum Scheitern führen müssten. Sie kam aber nicht wirklich vorbereitet zum Treffen, wofür sie sich dann auch entschuldigte, vor allem, als ich ihr dann den Brief am Ende noch gab. Vermutlich wollte sie das Gespräch auch nur, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.Eine Woche später meldete sie sich bei mir, dankte für den Brief, es sei gut, dass ich meine Ziele so definiere, das möchte sie für sich jetzt auch machen.Damit zeigte sie mir aber, dass sie vermutlich gar nicht verstanden hat, dass es mir in diesem Brief hauptsächlich darum ging, sich selbst zu reflektieren und seine Fehler in der Beziehung zu sehen. Ich habe darauf dann auch nicht reagiert. Das ist jetzt zwei Wochen her.Nun musste ich diese Woche leider feststellen, wie sie in den sozialen Medien neue Bilder hochgeladen hat, von einem Urlaub mit ihren Freundinnen. Bilder mit mir sind zwar nicht gelöscht, aber eben neue hochgeladen. Ich weiß nicht warum, aber das hat mir nochmals komplett den Stecker gezogen, heftiger wie damals direkt nach der Trennung. Weil es mir gezeigt hat, dass sie jetzt endgültig damit abgeschlossen hat, glücklich ist und wieder Freude hat. Und ich das komplette Gegenteil. Ich hatte Hoffnung, ich wollte um sie kämpfen, und dann so ein Schlag ins Gesicht. Nein, ich brauche dich nicht mehr.Nein, mit dir will ich keine Kinder haben, du bist es nicht wert.Das ist einfach nur verletzend und ich weiß momentan nicht, wie ich aus dieser Situation entfliehen soll. Sich in solchen Situationen erst mal um sich selbst kümmern, sich in den Mittelpunkt zu stellen – wie man häufig liest, das sagt sich immer so leicht. Trotzdem bleibt dieses Gefühl des Versagens, der Nutzlosigkeit.Und trotzdem habe ich gerade noch die Hoffnung, mich wieder bei ihr zu melden, um sie zu kämpfen, ich kann doch nicht einfach nichts tun? Ich will nicht nerven, aber gleichzeitig auch kein Jammerlappen sein, ohne Rückgrat, der sie einfach gehen lässt und nicht um sie kämpft.Ich wäre einfach dankbar, ein paar Meinungen von euch zu meiner Situation zu erhalten. Vielen Dank vorab.
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