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Trennung nach 15 Jahren
Hallo zusammen,
ich will versuchen meine Situation in Worte zu fassen. Meine Frau hat sich nach 15 Jahren Beziehung, davon 10 verheiratet und 2 Kindern von mir getrennt. Ich habe das nicht kommen sehen und es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich musste aus dem gemeinsamen Haus ausziehen und bin erstmal bei Freunden untergekommen und werde zum Monatswechsel in eine Wohnung ziehen.
Sie sagte mir, dass sie mich nicht mehr liebt und nicht mehr bereit ist Kompromisse einzugehen, damit es mir gut geht und ich keine schlechte Laune habe. Ich habe rückwirkend betrachtet leider viele Fehler in unserer Ehe gemacht, habe sie als zu selbstverständlich genommen, dabei übersehen, was sie alles leistet und ihr die nötige Anerkennung nicht gegeben. Zwischenmenschlich lief es wahrscheinlich dadurch bedingt bei uns auch schon seit einiger Zeit nicht mehr.
Sie hat mir gesagt, dass sie mehr Unterstützung von mir braucht, viel zu oft habe ich das missen lassen. Es ist jedoch nicht so, dass ich nichts gemacht habe, ich habe einen Vollzeitjob, der auch viele Überstunden mit sich bringt, ich habe dennoch jeden Abend für die ganze Familie gekocht, die Wocheneinkäufe größtenteils erledigt und mich um unsere Kinder gekümmert, wenn ich zu Hause war und sie weg musste.
Ich reflektiere mich in den letzten Tagen viel, aber die Gedanken kreisen, ich kann derzeit nicht klar fassen, ob ich sie vermisse oder unser gemeinsames Leben. Mir fehlen meine Kinder so brutal, dass es mir das herz zu zerreißen droht, sobald ich auch nur daran denke, dass ich sie nicht mehr täglich sehen kann.
Ich habe momentan keine Ahnung, wie ich mit der Situation umgehen kann, wie ich jemals wieder auf die Beine kommen kann. Ich habe ihr immer gesagt, sie sei die Liebe meines Lebens, das war auch so empfunden, aber irgendwie haben wir uns in den letzten Jahren in der Gewohnheit verloren, haben nichts mehr für uns gemacht und viel, viel zu wenig geredet.
Ich weiß nicht, was ich mir von diesem Post erhoffe, ich wünschte, ich könnte mit ihr reden und die Dinge klären, ihr erklären, dass ich es verstanden habe, aber sie will Abstand. Bis auf die Kommunikation wegen der Kinder halte ich mich daran, aber es schmerzt so unglaublich. Mir ist auch voll bewusst, dass ich in den nächsten Wochen keine Änderung in ihrem Verhalten zu erwarten habe, aber ich habe fürchterliche Angst, dass diese Beziehung, die mir doch so vieles bedeutet hat, auf immer verloren ist. Sie ist ein sehr gerader, strukturiert denkender Mensch und ich weiß, dass das keine emotionale Affekthandlung war. Sie hat darüber nachgedacht, wahrscheinlich auch schon ziemlich lange und dann diesen Weg gewählt. Ich verliere derzeit das letzte bisschen Hoffnung, will mich aber auch nicht daran klammern, da ich ansonsten keine Chance sehe, wieder auf die Beine zu kommen. Ich bin momentan ziemlich lost, irgendwie suche ich nur nach Hilfe, wie ich das alles, was mir grad so brutal fehlt, wieder zurückbekommen kann. Oder ist es vielleicht doch einfach zu spät?
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