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und plötzlich war es anders ….
Hallo zusammen,
wie viele hier, befinde auch ich mich gerade in der Trennungsphase.
Mein Lebensgefährte und ich waren über 8 Jahre zusammen und ich dachte immer, uns könnte nichts auseinander bringen. Wir haben nie zusammen gewohnt, jeder behielt seine Wohnung und trotzdem verbrachten wir – gerade in den ersten Jahren – viel gemeinsame Zeit.
Wenn ich heute auf unsere gemeinsamen Jahre zurückblicke, dann macht es mich traurig, wohin wir uns entwickelt haben. Ich kann den Zeitpunkt unserer Veränderung genau bestimmen. Allein die Zeit zurückdrehen und etwas verändern, das kann ich nicht.
In jeder Beziehung gibt es auch mal stürmische Zeiten und so war das natürlich auch bei uns. Aber in den ersten 5 Jahren unserer Beziehung konnten wir super damit umgehen. Wir waren für einander da und standen uns zur Seite, auch wenn es mal nicht so lief, wie wir es uns vorstellten.
Doch im Jahr 2016 gab es wohl (aus heutiger Sicht) zu viele Veränderungen, die sich leider auch auf unsere Beziehung auswirkten. Er verlor seinen Job, seine Tochter zog bei ihm ein und schließlich begannen wir im Sommer 2016 beide neue Jobs. Die beruflichen Vorzeichen änderten sich plötzlich für uns beide. Wo ich beruflich vorher unglücklich war, hatte ich für mich auf einmal den beruflichen Jackpot gezogen. Er war vorher beruflich glücklich und konnte das plötzlich für sich nicht mehr behaupten. Er war frustriert und ich wollte an seiner Seite sein und ihm die Unterstützung geben, die er mir all die Jahre gegeben hatte.
Doch für ihn da zu sein und gleichzeitig mein eigenes berufliches Glück nicht mehr teilen zu können, war auch für mich eine Umstellung. Ich wollte ihn unterstützen und mit meinen eigenen Geschichten nicht noch weiter frustrieren. Auch der Umzug seiner Tochter sorgte für zusätzliche Belastungen in unserer Beziehung, da auf einmal schulische Leistungen und Hausaufgaben auf uns warteten und diese Aufgaben uns viel gemeinsame Zeit nahmen.
Unsere gemeinsame Zeit, die wir vorher viel miteinander verbrachten, wurde auf einmal durch all diese Sorgen und Probleme aufgefressen und wir entfernten uns immer weiter von einander. Wir saßen nicht mehr zusammen und sprachen über uns, so wie wir dies vorher immer getan hatten. Wir gingen abends plötzlich nicht mehr spontan aus, weil seine Tochter nun zu Hause war und beaufsichtigt werden musste. Wir hatten keine gemeinsamen Interessen mehr und jeder machte das, worauf er Lust hatte. Auch an den Wochenende, an denen seine Tochter nicht zu Hause war, gingen wir nicht mehr weg. Unsere neuen Jobs forderten uns zunehmend und so blieben wir an den Wochenenden immer häufiger zu Hause. Immer häufiger sogar getrennt. Wir stritten uns häufiger. Der Sex zwischen uns wurde weniger.
Wir sprachen immer wieder darüber, was wir verändern wollten und taten es dann irgendwie doch nicht. Die Macht der Gewohnheit ….
Anfang des Jahres verlor ich dann meinen Job und war gezwungen mir einen neuen Job zu suchen. Ich hatte nun die Möglichkeit beruflich aufzusteigen und tat dies auch. Doch mein beruflicher Aufstieg bedeutete eben leider auch, noch weniger Zeit für einander zu haben. Ich konnte mich in den letzten Jahren von einer kleinen Angestellten zu einer Führungsperson entwickeln. Ihm blieb nur der eigene berufliche Frust, obwohl es sich im Laufe der Zeit offenbar zu verbessern schien. Trotzdem schien er auf meine berufliche Entwicklung stolz zu sein und kommunizierte dies auch nach außen. Manchmal staunte ich über seinen Stolz auf meine berufliche Entwicklung.
Ich glaubte bis zum Schluss, dass uns auch dieses stürmische Jahr nicht auseinander bringen würde.
Doch am 30.10. veränderte sich mein Leben. Die Tage vorher war er schon zurückhaltend und distanziert. Ich nahm an, dass er beruflich gestresst wäre – heute weiß ich, dass das seine Zeit war, um über unsere Trennung nachzudenken und schließlich diese Entscheidung für sich zu treffen. Ich ahnte es und trotzdem tut es noch heute unheimlich weh.
Häufig denke ich, er macht einen Fehler, wenn er die Beziehung jetzt beendet. Ich möchte ihn schütteln und ihn damit wieder zur Vernunft bringen. Manchmal habe ich Phasen, da denke ich, dass das schon die richtige Entscheidung ist. Aber viel zu häufig denke ich das Gegenteil.
Er und unsere gemeinsame Zeit fehlen mir unheimlich.
Er sieht uns in der Zukunft nicht zusammen, obwohl wir noch wenige Wochen vor der Trennung über unsere gemeinsame Zukunft sprachen. Wir wollten endlich zusammen ziehen, wenn seine Tochter aus dem Haus ist, wollten uns eine neue – gemeinsame – Wohnung suchen. Wir sprachen und planten unsere Zukunft. Ich hätte nicht gedacht, dass er es dabei nicht ernst meint.
Gute 1,5 Wochen nach der Trennung trafen wir uns noch einmal. Ich wollte mit ihm reden, mir seine Beweggründe für die Trennung anhören. Und auch wenn ich seine Gründe nun kenne, macht es das für mich nicht leichter zu verstehen und zu akzeptieren, dass es so ist.
Ich mochte viele Aspekte unserer Beziehung, gerade die ersten 5 Jahre waren toll zwischen uns. Für mich ist er mein Traummann und ich kann mir ein Leben mit einem anderen Menschen an meiner Seite nicht vorstellen.
Was soll ich also tun?
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