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Verliebt in den Kollegen – Status "ahnungslos"
Hallo zusammen,
ich versuche, mich einmal sehr kurz zu fassen, denn „meine“ Geschichte bietet sicherlich jeder Soap den perfekten Content.
Vor mittlerweile zwei Jahren habe ich einen Arbeitskollegen näher kennengelernt, mit dem ich zuvor schon über ein Jahr einfach nebenher arbeitete. Wir hatten sofort eine Wellenlänge, gleiche Interessen, den selben Humor, konnten uns stundenlang unterhalten, während die Zeit verflog. Wir beide (jeweils mit einem anderen Partner verheiratet) fühlten uns in der Nähe des jeweils anderen unfassbar wohl. Und wenn wir uns nicht sahen, schrieben wir, nahezu rund um die Uhr, bis tief in die Nacht. Und es kam, wie es kommen musste, es wurde mehr daraus. Ich trennte mich daraufhin von meinem Mann, wollte mit meinem Kollegen zusammen sein. Er schickte mir Wohnungsanzeigen, fragte mich, „ob ich wirklich für ihn bereit sei“, wir verbrachten einen Kurzurlaub – alles schien perfekt. Nur trennte er sich nie von seiner Frau, er schaffte es nicht – obwohl ich von anderen Kollegen (die nicht von uns wussten) immer mal wieder gehört habe, wie unglücklich er in seiner Ehe sei. Ich hatte zunächst Verständnis, fiel mir meine Trennung nach 12 Jahren ja auch nicht leicht, aber das alles erschloss sich mir natürlich dennoch nicht restlos. Und so schleppte sich das alles über ein halbes Jahr hin, in dem wir tolle Stunden miteinander verbrachten, aber er eben abends immer nach Hause fuhr. Doch die Situation wurde für mich immer unerträglicher, ich fing an zu nörgeln, erbat mir ein privates Gespräch an einem neutralen Ort nach Feierabend. Doch dazu kam es nicht, denn dann kam Corona – und er blieb (wie ich auch) im Homeoffice. Und für mich wurde es vor allem am Anfang nahezu unerträglich, da ich eifersüchtig war. Ich alleine zu Hause, er mit seiner Frau. Doch wir schrieben weiter, so konnte ich ihn wenigstens auf diesem Weg hören, mich verständigen. Aber es tat oftmals einfach nur weh, denn alles, was er tat (kochen, spazieren gehen etc), tat er eben nicht mit mir.
Letzte Woche fragte ich ihn, was das denn nun alles zwischen uns sei und sagte ihm, dass mich die Situation traurig mache. Darauf meinte er, dass er es nicht ertragen könne mich, seinen absoluten Herzensmenschen, so traurig und verletzt zu sehen. Weil er mir nicht geben könne, was ich brauche und dass es auch nur „normal“ sei, dass ich das brauche (Nähe, Partnerschaftlichkeit etc). Er wolle mich niemals verlieren. Er fragte also, ob ich das nun so deuten könne, dass er nur Freundschaft wolle, was er dann irgendwie gezwungenermaßen bestätigte. Daraufhin war ich platt und antwortete erstmal nicht mehr, weil irgendwie alles zusammenbrach. In den nächsten Tagen habe ich unseren Kontakt, der ja immer endlos schien, deutlich minimiert, was dazu führte, dass er mir in einer Tour schrieb, wie sehr er mich lieb hat, dass er mich vermisst, ob ich ihn auch mal (virtuell) zurückdrücken könne und und und.
Ich frage mich, was das soll? Ich bedeute ihm was, das kann man sicherlich festhalten. Nur wie schätzt ihr die Chance, dass das wirklich etwas werden könnte und wie verhalte ich mich am besten?
Ich könnte leider noch so viel weiter ausholen, aber das ist erstmal die kurze Kurzfassung.
Für euren Input wäre ich sehr dankbar.
Anne
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