[Janine]

naja, wir wohnen zusammen, teilen unsere finanzen und alles und können uns somit kaum aus dem Weg gehen. Ich bin schon dabei, den Kontakt zu reduzieren, aber gänzlich ignorieren kann ich ihn auch nicht, das würde Missverständnisse hervorrufen, die mich in meinen Bemühen nur zurückwerfen und alles schlimmer machen könnten.
Ich werde erstmal den Kontakt reduzieren, denke ich. Im Urlaub dann eine gänzliche Kontaktsperre von 2 Wochen aufbauen und nach dem urlaub mit dem Wechselkontakt weitermachen.
Er möchte ausziehen, da kann ich ihn sowieso nicht von abhalten, weil er diesen Wunsch vom allein Wohnen schon zu lange hat.

Aber sobald jeder seinen eigenen Weg geht, kann ich mit der Ex-Zurück-Strategie richtig durchstarten und langsam daran arbeiten, dass wir wieder zusammen kommen…

Oder ich hab das Glück der Dummen und er zieht hinterher gar nicht mehr aus >.>

PS: Ich habe heute morgne angenfangn, den Kontakt aufs allernötigste zu reduzieren und er hat gemerkt, dass ich dabei bin, mein Verhalten zu ändern.
Sofort kam eine Nachricht, ob alles okay bei mir ist.
Ich hab ihn nach einer Verzögerung von einer Stunde geschrieben, dass alles ok ist.

Ist das richtig? Oder hätte ich gar nicht antworten sollen?

[Janine]

Wir haben sowieso keine gemeinsamen konten und teilen nur die Kosten auf. Wenn er auszieht wird auch das konsequent getrennt.
Ich weiß nur nicht, wie ich in meiner Situation den Kontakt noch weiter runter drehen kann ohne, das er sich ausgenutzt fühlt (weil er mir in den letzten Tagen bei einigen Dingen geholfen hat).
Sowieso weiß ich überhaupt nicht mehr, was ich von seinen verhalten und seinen Worten zur Trennung halten soll…

Er will die Beziehung nicht mehr, sucht schon Wohnungen und hat einen Besichtigungstermin heute. Doch gestern bin ich z.b. zu Bett gegangen, ihn darüber auch freundlich informiert und er ist von sich aus von rechnet weggegangen um Michael ins Schlafzimmer zu begleiten.
(Er hatte gefragt, ob er mich zu Bett bringen soll und ich hab nur kurz und knapp geantwortet, das er das nicht brauche. Wir haben auch den ganzen Abend Distanz zueinander gehabt).
Beim „zu Bett bringen“ hat er mir eine gute Nacht gewünscht, mich umarmt und wäre dabei fast in die verlegenheit gekommen, mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Rhetorik? Oder Gefühle, die er selbst nicht versteht oder eingestehen möchte?
Was soll ich davon halten? Wie mich verhalten? Für mich ist klar, das ich weiter Distanz aufbauen muss und ihm in Zukunft sagen muss, das er das nicht soll.
Kann ich diesen beinahe-Ausrutscher seinerseits verwenden um mich weiter abzukapseln?

Ps: die ersten Unternehmungen Pläne ich für mich auch jetzt allein.
Am Samstag geht’s in die Stadt, u.a. zur typenberatung beim schminken (ich bin ne niete in schminken, weiß aber, das er sich in der Vergangenheit gewünscht hatte, ich würde mich für ihn schminken) und für den Urlaub in einer Woche einkaufen. Jedoch sind wir dann wieder zusammen unterwegs wegen einer neuen Waschmaschine, die abgeholt und angeschlossen werden muss.
Am Sonntag geht’s in den hansapark ohne ihn.

[Janine]

Ohje… Rechtschreibung von handy. Er ist von rechner weggegangen um mich ins Schlafzimmer zu begleiten.

[Janine]

Hey Nicky,

ich hab mir deine Geschichte durchgelesen und sehr viele Parallelen zu meiner eigenen Situation gefunden. Auch ich war 9 Jahre mit meinem Ex zusammen, habe mit ihm alles mögliche durchgestanden und liebe ihn unsagbar.
Ich bin mir sicher, dass ich ihn immer lieben werde, auch wenn ich mich distanzieren muss und ich weiß, dass ich ihm jedesmal wieder eine Chance geben würde.
Einzig fehlt bei uns der Streit, den du immer wieder hattest.
Es ist eine angenehme Situation, man könnte meinen, mein Ex hätte nie Schluss gemacht.
Aber ich erkenne mich sehr in dir wieder. Mit allen Höhenflügen und Tiefphasen und dem ungebrochenem Gefühl der Liebe für einen Mann.
ich bewundere deine Entschlossenheit. Wie du den Ratgeber durchziehst, wie du dein eigenes Leben aufbaust und wie sich bei dir die Situation von mal zu mal ändert und du offenbar sogar schon erste Erfolge hast 🙂
Für mich wird der Schritt zur Diatanz hart. Wir verstehen uns nun mal gut und er möchte mir auch beim Renovieren helfen, wenn er ausgezogen ist. Und er möchte mich gerne zum Flughafen fahren, wenn ich nach Spanien fliege.
Mir zieht sich das Herz zusammen, wenn ich daran denke, dass ich ihn nach bestem Ermessen ignorieren soll. Es fühlt sich so undankbar an, als würde ich ihn ausnutzen.
Ich liebe ihn einfach sehr…
Ich überlege für mich sogar schon, zu warten, bis er ausgezogen ist. Denn er möchte unter allen Umständen allein Wohnen.
Aber deine Beiträge geben mir für meine Situation den Mut, den ich brauche, um die Strategie durchzuziehen.