[Jorge]

Hallo Robert

(weiss nicht, ob meine erste Antwort durchgekommen ist…) keinen Tipp und keinen Plan für dich – kann deine Situation jedoch sehr gut nachvollziehen. Meine Frau und ich haben derzeit dasselbe Problem: sie empfindet keine Liebe mehr für mich, schätzt mich als Mensch uns als Team und Familie, stellt sich ein weiteres Zusammenleben als gute (platonische) Freundschaft vor – für mich schwer vorstellbar, da ich noch starke Gefühle für sie habe.

Noch sind wir nicht beim Auszug (haben wir als worst-Case auch schon diskutiert – abgesehen davon, dass es so schwieriger wird mit Organisation und Kinder). Für sie würden getrennte Schlafzimmer bereits reichen. Damit könnte ich mich grundsätzlich einverstanden zeigen, als ersten Versuch sozusagen – doch mir stellt sich dieselbe Frage wie dir: wie kann ich so trotzdem Distanz bewahren (ignorieren und Abstand), wenn man weiterhin im selben Haus wohnt, mit gemeinsamen Abendessen, Fernsehabende auf dem Sofa, Ausflüge und Unternehmungen ‚en famille‘?!

Morgen starten wir mit einer Paartherapie – auf meine Initiative; sie ist nicht 100% überzeugt davon und sieht es so, dass es mir helfen soll, mit meinen Gefühlen in einer ‚best friends WG‘ umzugehen. Ich sehe noch einen anderen Zweck darin: dass sie sich eingehender mit ihrer Gefühlswelt auseinandersetzt (werden wir wohl beide machen müssen). Nur sträubt sie sich innerlich dagegen, ist davon überzeugt, dass sich ihre Gefühle mir gegenüber nicht mehr ändern werden. Deine Erfahrung mit Therapie ist daher ernüchternd…

Du siehst – ich erlebe momentan dieselbe Achterbahnfahrt (Hoffnung, Trauer, Enttäuschung). Verzweifelt?! Meine Frau und ich teilen eine sehr intensive gemeinsame Lebensgeschichte – daher ist bei mir der Glaube da, dass es irgendwie gut kommen wird.

Wie alt seid ihr beide, und eure Kinder? Wir 46 und 41 – Kids 13 und 11

Gruss, Jorge